Als zu den Kar-und Ostertagen 2020 viele Gemeindemitglieder auf der Homepage zu hören waren, gab es viel positive Resonanz. So entstand die Idee, wieder Stimmen zum Klingen zu bringen und etwas gemeinsam entstehen zu lassen, in dem Geist, der uns alle verbindet…
Warum Psalmen? Das Buch der Psalmen im Alten Testament ist eine aus fünf Büchern bestehende Sammlung und besteht aus genau 150 Psalmen. Damit ist die Menge des vorzulesenden Textes klar begrenzt… Psalmen sind oft wunderschöne Lieder, deren Liedtexte uns überliefert sind und die nicht selten auch sehr beeindruckend von zahlreichen Komponisten vertont wurden. Kennen wir alle oder nur die schönen? Es ist eine Herausforderung, dann auch einmal die fluchenden Psalmen zu lesen, die gemeinen, brutalen oder hochnäsigen… Ein Psalmist ist ein Mensch in einer bestimmten Lebenssituation, der in dieser Situation auf Gott zugeht und ihm klagt oder ihm zujubelt und das nicht immer fein. Oft bittet er Gott, das zu tun, was er, aus was für Gründen auch immer, selbst nicht tun kann oder will oder auch sollte. „Gott, bring du meinen Feind um“, lesen wir da. „Du wirst schon dafür sorgen, dass er sein Fett abbekommt. Man sieht sich immer zweimal. Es gibt eine ausgleichende Gerechtigkeit. Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein…“. Der Volksmund hat für unsere Reaktionen auf ungerechtes Behandeltwerden viele Sprichwörter. Kennen wir nicht alle ärgerliche Situationen, in denen wir jemandem - leise vor uns hin schimpfend - alles Mögliche an den Hals gewünscht haben, weil wir unserem Ärger nicht Luft machen konnten? Der Psalmist ist also nicht jemand, der weit von uns weg ist, außer in seiner konkreten Situation von Krieg, Hungersnot o. ä.. Unsere Not im Hier und Jetzt des mitmenschlichen Miteinanders sieht dementsprechend nur anders aus. Wenn Gott mein verlässliches Gegenüber ist in all meinen Lebenssituationen, dann bekommt er auch von mir ab, wenn ich mal richtig unausstehlich bin mit meinen Gedanken, die in der größten Provokation und Demütigung mal gar nicht christlich sind. Alle Psalmen sind Ausdruck des Gefühls, kehren aber am Ende in der Regel immer zu einem Lobpreis DESSEN, DER mir da zugehört hat, zurück. Das Ende ist meist versöhnlich…
Was ist eine „Psalmothek“?
Das altgriechische Wort „psalmos“=Lied, Gesang und das altgriechische Wort „theke“ =Behälter, Kiste…
„Psalmothek“
bedeutet also: Wir sammeln hier auf unserer Homepage alle 150 Psalmen als Hörgebete. Die meisten werden Zuhause über das Handy aufgenommen und jeder Psalm wird von je einem Gemeindemitglied der Salvatorgemeinde in Lichtenrade gesprochen, in der Zeit vom 1.Mai bis Pfingsten 2020!!! Wir lesen die Psalmen in der Einheitsübersetzung.
Moderne Psalmengebete
Vorlesen – ist großartig, aber manch einem ist das vielleicht nicht genug und er möchte mehr dazu sagen. Vielleicht möchte ich den Psalm in die heutige Zeit bringen? Ein Psalmengebet zu Gott mit meinen Worten schreiben, und es teilen mit denen, die unsere Internetseite besuchen.
Psalmen 1 - 10
Psalmen 11 - 19
Psalmen 20 - 29
Psalmen 30 - 39
Psalmen 40 - 49
Psalmen 50 - 59
Psalmen 60 - 69
Psalmen 70 - 79
Psalmen 80 - 89
Psalmen 90 - 99
Psalmen 100 - 109
Psalmen 110 -119
Psalmen 120 - 129
Psalmen 130 - 139
Psalmen 140 -150
Psalm 4, Benedikt, 47
Ein Lob- und Danklied für JHWH
Ich bin ein Rufer, Dein Wort ergeht an mich JHWH, Gerechtigkeit ist Dein Name.
Weiten Raum schaffst Du in meiner Ängstlichkeit, die mich drängt.
Bittender bin ich um Gnade und Flehender um Dein Herzensohr.
Machtversessene, nicht erträglich ist die Verwerfung meiner Ehre.
Nichtseinsgetrieben seid ihr, gar Unwahrheitsfolger.
Ecce homo, JHWH begnadet seinen geliebten Menschen,
JHWHs Herzensohren mir, seinem Rufer, Sicherheit gewähren.
Frei von Angst und niemals in Gottferne sind alle.
Als Nachsinnende bereiten wir das Ruhelager,
achtsam werdet.
Gaben vollkommener Gerechtigkeit haltet bereit,
Gottesfurcht für JHWH.
Fragende sprechen: Gnade und Gutherzigkeit, wie erkennen?
JHWH, Antlitz der Liebe strahle auf im Herzen der von Dir Geschaffenen.
Glückseligkeit von JHWH in mein Herz gewirkt,
wahrhaft unverborgen, noch schöner als sichtbare Erntegaben.
Im Shalom nun den Ruheplatz bereiten,
Kraft schöpfen.
Du bist JHWH,
niemand anderer ist JHWH,
Wohnstatt ist in Deiner Gnade und
Freiheit von Sorge!
Psalm 15, Moi, 79
In Gottes Geborgenheit zum Guten befreit
Guter Gott, wie kann mein Leben in deiner Gegenwart gelingen?
Wie schaffe ich es, wahrhaftig zu sein,
immer das Rechte zu tun/über niemanden herzuzieh’n,
zu meinem Versprechen zu stehen, auch wenn es zu meinem Schaden ist,
großzügig zu sein, ohne Gegenleistung zu erwarten?
Ich möchte dich mit meinem Leben ehren.
In deiner Gegenwart fühle ich mich geborgen,
aus der Geborgenheit in dir schöpfe ich Kraft.
So möchte ich leben in deiner Gegenwart.
Psalm 16 , Gerlinde, 70
Unerschütterlich
ist deine Liebe zu mir, Gott!
Geborgen bin ich in dir
und behütet.
Besitz oder Ansehen brauche ich nicht,
denn du hast mir
deine Freude und Fülle geschenkt.
Du bist mein Ratgeber
und gibst mir Sicherheit auf meinem Weg.
Weil du für alle Zeit bei mir bist,
kann sich mein Herz freuen.
Du bist mein Glück!
Psalm 46.2, Ralf
Gott, unsre Burg, eure Eltern euer Zuhause
Für unsere Kinder. Von ihren Eltern. Den Kindern in der Ferne. Ein Aufruf.
Gott gibt uns Halt und Kraft, stets altbewährt und doch ein aktueller Begleiter.
Deshalb bleibt cool und werdet nicht bange, in Zeiten von Pandemie und Krisen,
wenn uns der Alltag auch aus den vertrauten Bahnen wirft.
mögen Masken, Abstand und Regeln uns entfremden,
und Ungeduld und Verschwörung unsere Sicherheit erschüttern versuchen. [Sela]
Die Helden des Alltags aus Medizin und Pflege erfreuen jeden einzelnen Menschen,
des Höchsten heilige Wohnung, ein Glied am Leibe Jesu, wie wir heute sagen.
Gott ist unter all den Helden und stützt sie in allen Bereichen,
Gott ist auch bei ihnen, wenn sie die Grenzen ihres Einsatzes erreichen.
Selbsternannte Experten tobten, Zweifler demonstrierten,
Vernunft und Verstand brachen jedoch hervor, da muss die Blockade ja schmelzen.
Mit uns ist der Herr, mit uns, den Einsichtigen, der Gott Jakobs ist unsre Burg, Mama undPapa euer Zuhause. [Sela]
Kommt und schaut auf die Helden, auch die kleinsten helfenden Hände bringen ein großes Erwachen und Erbarmen.
Gotte setzt dem Ungeist ein Ende bis ins noch so versteinerte Herz. Wir halten zu euch weiter den Bogen von Mensch zu Mensch, keine Entfernung ist uns zu weit.
Haltet durch und erkennt, dass wir eure Eltern sind, wir sind gerade nicht alle beisammen, aber trotz Entfernung und Krise zusammen eins.
Mit uns ist der HERR der Heerscharen, der Gott Jakobs ist unsre Burg und eure Eltern euer Zuhause. [Sela]
Psalm 52, Sabine H., Vorsitzende des PGR
Der grünende Ölbaum
Die Güte Gottes währte den ganzen Tag
in dieser schwierigen Zeit.
Kein Tag ohne die Güte Gottes
Hilf uns, o Herr, diese schwierige Zeit zu überstehen
mit dem Wissen, dass du uns unterstützt und uns nicht im Regen stehen lässt.
Wir vertrauen auf deinen großen Reichtum und nehmen Zuflucht bei dir.
Ich aber bin wie ein grünender Ölbaum im Haus Gottes.
Ich vertraue auf die Güte Gottes.
Immer und ewig.
Psalm 60, Werner, 59, Gottesdienstbeauftragter
(ein Versuch, die martialische Kriegsrhetorik umzuformulieren und trotzdem den fordernden Charakter des Textes beizubehalten):
Gott, Du hast uns verlassen, Du lässt zu, dass das Corona-Virus geliebte Menschen aus unserer Mitte nimmt, Du zeigst Dich wenig wohlgesinnt – wende Dich uns wieder zu!
Erschüttert hast Du unseren ganzen Planeten und gespalten. Heile die Risse durch Wirtschaft und Gesellschaft. Denn alles kommt ins Wanken.
Eine schwere Seuche lässt Du Dein Volk erleben, Du lässt uns globale Unsicherheit erfahren.
Denen, die zu Dir stehen, hast Du Deine Liebe versprochen, der sie sich in ihrer Bedrängnis sicher sein können. [Sela] [1]
Damit befreit werden, die dir lieb sind, rette mit deiner Allmacht und gib uns Erkenntnis!
Gott hat in seinem Heiligtum gesprochen: Ich will mich gütig erweisen, will Hilfe gewähren und meine Zuwendung verteilen.
Mein sind die Menschen, mein Ihre Kinder und Eltern, die Gläubigen mein Zeugnis, Atheisten, jubelt mir zu!
Alle Menschen ermuntere ich zum Glauben, ich schütze meine Kinder, die Seuche wird mir nicht trotzen.
Wer bringt die Menschen zur Immunität? Wer wird meine Macht erweisen?
Bist nicht Du es Gott, von dem wir uns verlassen fühlen und der Du nicht einschreitest, Gott, mit unseren Virologen?
Bring uns doch Hilfe gegen die Pandemie, denn die Rettung durch Menschen reicht nicht aus!
Mit Gott werden wir der Seuche Einhalt gebieten. Er selbst wird die Macht des Virus brechen.
Psalm 84, Petra V.
Herr und mein Gott!
Zuhause ist bei dir,
Heimat ist bei dir,
Wurzeln sind in dir.
Ich bin zögerlich,
verbleibe im Eingang,
traue nicht dem Glanz.
Doch du breitest die Arme aus,
wartest auf mich,
gibst mir Zeit – und ein Lächeln.
Ich wandle im Haus meines Herrn.
Ich strecke meine Glieder aus,
ich fühle die Wärmer deiner Nähe,
ich lasse meine Last abfallen.
Der Klang deiner Räume tut gut,
das Gewirr der Stimmen gereicht zur Freude,
die Töne des Lebens hallen im Herzen.
Du bist der Quellgrund aller Kraft,
du bist die Nahrung jeglicher Stärke,
du bist die Tiefe jedweder Freude.
Gestärkt trete ich hervor,
getränkt mit neuem Mut,
gefüllt mit deinem Zutrauen.
Das Leben kann kommen – du hast mich bereitet.
Psalm 111, Sarah Pf., 27
Gottes Erde ist einzigartig
Ich danke dem Herrn für alles, was ER für uns geschaffen hat.
Seine Werke, seine Wunder, seine Welt bringen uns immer wieder zum Staunen.
Voller Schönheit, Einzigartigkeit und Gerechtigkeit behandelt ER uns.
Niemals werden seine Wunder in Vergessenheit geraten.
Liebevoll und freundlich ist der Herr.
ER wird uns keinen Hunger leiden lassen und vergisst uns nicht.
Seine Erde vertraut ER uns an, sie gut zu pflegen und für sie zu sorgen.
Vertrauensvoll verlassen wir uns auf sein Wort und seine Gerechtigkeit.
In seinem Gebot der Nächstenliebe begegnet uns der Herr wahrhaftig.
Wir sind erlöst, wir sind geliebt und umsorgt.
Dafür steht sein Name.
Ich bin voller Dankbarkeit für das, was der Herr für uns geschaffen hat.
Psalm 123, Doris, 60
Ich wende mich DIR zu, allmächtiger GOTT.
Siehe, wie die Angestellten etwas erbitten von ihren Vorgesetzten,
wie die Dienenden demütig ihren Lohn erwarten,
so setzen wir unsere Hoffnung auf den HERRN, unseren GOTT,
bis er eingreift.
Hilf uns, HERR! Hilf uns!
Denn wir können die Geringschätzung der Menschen,
die nicht an DICH glauben können,
nicht mehr ertragen,
die sich über uns lustig machen,
Menschen, die uns als minderwertig überheblich belächeln.
Psalm 129, Corinna, 37
Ich musste meine Heimat verlassen,
weil ich Angst um mein Leben hatte.
Mir wurden viele Steine in den Weg gelegt.
Eine grausame Flucht, Hunger, Elend, Kälte, Schmerzen, Ungewissheit.
Aber irgendwie ging es immer voran,
eine innere Kraft trieb mich weiter.
Am Ende wird abgerechnet1
Im Herzen rein, so lebe ich nun,
glücklich, zufrieden und integriert
mit Familie, Freunden und Beruf.
Psalm.149, Wolf-Martin, 61
Halleluja! Singt und jubelt dem HERRN auf immer neue Weise im Kreise der Geschwister.
Ganz Israel soll sich begeistern an seinem Vater im Himmel.
SEINEN Namen sollen sie heiligen mit Tanz, Gesang, mit Pauken und Trompeten.
GOTT liebt SEIN Volk hingebungsvoll.
Als Antwort erhofft ER dankbaren Lobpreis.
Der Jubel Israels soll die Völker der Welt beschämen und zur Besinnung führen,
damit letztendlich die ganze Menschheit vom Unglauben und von Lieblosigkeit befreit wird,
so wie es die Heilige Schrift sagt.
GOTTES Wort ist der Lichtglanz für alle, die IHM vertrauen.
Halleluja!
Psalm 145, 8-9 , Uta, 48
Der HERR ist gnädig und barmherzig,
langmütig und reich an Huld.
Der HERR ist gut zu allen,
sein Erbarmen waltet über all seinen Werken.
Ja, HERR, so bist du.
So bist du seit dem Beginn der Zeit – bis in Ewigkeit.
So bist du auch heute.
So bist du auch in der Zeit der weltweiten Krise.
Du hast uns deinen heiligen Geist gesandt. Er steht uns bei, er stärkt und trägt uns.
Darum können WIR deine Gnade, dein Erbarmen,
deine Langmut, deine Huld sichtbar werden lassen.
Darum können WIR der Einsamkeit und der Verzweiflung wirksam begegnen.
Indem wir verlässlich sind in unserer Kommunikation und unserer Zuwendung.
Darum können WIR Existenzängsten mindern.
Indem wir teilen, was wir haben und solidarisch sind.
Darum können WIR gegen Ungerechtigkeiten kämpfen.
Indem wir uns informieren und uns ehrlich, nachhaltig und mutig für andere einsetzen.
HERR, weite unsere Herzen und unseren Verstand!