Familienkreis 69

Im Gottesdienst um 11.15 Uhr am Sonntag, dem 9. Januar 2005, stellte sich der Salvator-Familienkreis vor, eine Gruppe von fast 40 Gemeinde-Mitgliedern, von denen die meisten fast 40 Jahre zusammen sind:

Eigentlich ist es gar nicht so schwer, den Start unserer Gruppe zu erklären, denn wir hatten nur die Wahl: Entweder jeder bleibt mit seiner Familie und den Kindern weiterhin allein, oder man wagt den Schritt in eine uns noch unbekannte Gruppe von Menschen aus der Pfarrei.
Wir, das waren junge Familien, die überwiegend aus der Stadt in die neuen Wohnungen nach Lichtenrade zogen. Uns verband, dass wir uns als Zugezogene einer geschlossenen katholischen Enklave gegenüber sahen. So wurde 1969 leider anfangs gegen große Widerstände unser Familienkreis gegründet.

Die Zeit damals war eine ganz andere. Im Allgemeinen ohne Telefon, Fernseher, ohne Auto oder Kindergartenplatz, waren wir dankbar, für eine Möglichkeit mit geringen Mitteln eine Abwechslung zu haben. Seither ist in all den Jahren der Familienkreis nicht kleiner geworden, denn immer wieder haben sich neue Gemeindemitglieder entschieden, auch dabei sein zu wollen.

Den Themen von damals, Kinderkrankheiten, Erziehungsfragen und Schulproblemen sind wir längst entwachsen. Heute prägen Geselligkeit, Referate zum Zeitgeschehen, religiöse Besinnung und Kulturarbeit das Programm unserer Zusammenkünfte. Diese finden an jedem zweiten Donnerstag im Monat statt. Wir sind immer offen für neue Mitglieder und Gäste.

Wir sind auch offen für die Belange unserer Gemeinde. Viele aus unserem Familienkreis haben Verantwortung in den Gremien in der Pfarrei übernommen, und einige Einrichtungen wie der Miniclub wurden von uns initiiert und lange Zeit begleitet. Unser Hauptprojekt ist ein Missionsprojekt in Bolivien, in das auch die Überschüsse von dem von uns ausgerichteten Gemeindefrühstück fließen.

Der Familienkreis ist bis heute für uns eine feste Institution. Eine feste Einrichtung in unserem Leben mit einem gewachsenen Vertrauen und vielfältigen Inhalten. Innerhalb der Gruppe können wir uns heute diesem und morgen einem ganz anderen zuwenden. Wir teilen Freude und auch Kummer und Leid miteinander und versuchen, einander zuzuhören. Aber wir maßen uns nicht an, Dinge für andere lösen zu können. Wir sind einfach nur füreinander da.

Rudi Mollitor