Am 15. Oktober 2023 um 15:00 Uhr wird es in unserer Salvatorkirche wieder ein biblisches Musical geben, gestaltet von den Sternschnuppen, unserem Kinder- und Jugendchor. Ein guter Anlass, sich einmal zu fragen, wie es sich eigentlich mit dem Singen der Kinder und Jugendlichen in unserer Gemeinde entwickelte.

Anfänglich gab es den Erwachsenenchor. In ihn konnte man schon sehr jung eintreten, doch ein spezielles Ensemble für Jugendliche oder Kinder existierte nicht. Unter der Leitung von Elisabeth Prietzel (Kirchenmusikerin von 1971 – 1990) entstanden Instrumentalgruppen, die mindestens einmal im Jahr einen Musiknachmittag gaben. Schließlich fanden sich, von ihr gefördert und unterstützt, ab 1984 Jugendliche und Kinder zu einer Chorgruppe zusammen, die so manchen Familiengottesdienst, Taufen, Adventsfeiern mit ihrem Gesang verschönerte. Dieser ehrenamtlich geleitete Kinder- und Jugendchor löste sich 1993 auf.

1994 gab es einen Neuanfang: Sonja Schek, Nachfolgerin von Frau Prietzel, lud die Grundschulkinder zu einem ersten Treffen am Mittwoch, dem 9. November um 16:30 Uhr in den Pfarrsaal ein. Zwei Jahre später kamen Jugendchor-Proben hinzu und 2003 für einige Zeit die Gruppe der 4-6jährigen Kinder als „Ch-ohr-würmchen“. Schließlich gliederten sich die Sternschnuppen in drei Altersgruppen, deren jüngste die Kinder ab 6 Jahren bilden. Inzwischen ist noch die Gruppe junger Erwachsener hinzugekommen. Einige von ihnen sind vom Kinderchor an und so bereits seit 20 Jahren dabei! Die Gestaltung von Familiengottesdiensten, z. B. aller Adventsgottesdienste, der Erstkommunion, eines jährlichen musikalischen Krippenspiels am Heiligen Abend, teilweise auch von Fronleichnams- oder Schulanfängergottesdiensten, gehörten und gehören zu den Aufgaben der Sternschnuppen, ebenso wie seit 1998 für die älteren unter ihnen jährlich der Ökumenische Jugendkreuzweg. Auch Rundfunkgottesdienste haben sie musikalisch gestaltet und die Lieder für die Lern-CD der Sternsingeraktion 2015 eingesungen. Die Zusammensetzung des Chores aus Kindern und Jugendlichen und die intensive Probenarbeit, bei der, ganz wie bei den Erwachsenen auch, Stimmbildung eine besonders wichtige Rolle spielt, ermöglicht es den Sternschnuppen, auch mehrstimmige Sätze und Musicals zu singen.

Eine kleine Auswahl: „Das goldene Kalb“ (Musik Gerd-Peter Münden, Text Brigitte Antes); „Der Regenbogenfisch“ (Detlef Jöcker/Manfred Pfister); „Joseph und seine Brüder“ (Münden/Antes); „David und Jonathan“ (Münden/Antes); „Die Geschichte von Bileam“ (Münden/Klaus-Peter Hertzsch); „Der kleine Tag“ (Rolf Zuckowski); „Damit Kinder leben können“ (Siegfried Fietz/Daniela Dicker); „Martin Luther“ (Münden/Antes); „Bach forever“ (Thomas Gabriel/Andreas Bomba); „Das Krippenspiel. Ein Weihnachtsmusical“ (Münden);  „Neue Flügel für Gloria Engel“ (Fietz/Dicker); „Leuchte, kleiner Stern“ (Fietz/Dicker).

Die Mitwirkung aller, auch der jüngsten Sternschnuppen, bei den Jubiläumskonzerten unserer Chöre 2014/2015 mit Bachs Motette „Jesu, meine Freude“ und Werken von John Rutter dürfte noch vielen Gemeindemitgliedern in Erinnerung sein.

2020 machte Corona fast alle Chorarbeit unmöglich. Zwei Jahre ohne Proben und ohne gemeinsames Singen: das hätte nach fast 30 Jahren Bestehen das Aus für die Sternschnuppen bedeuten können. Doch Sonja Schek und der Chor gaben nicht auf. Weihnachten 2020 und 2021 wurden „Corona-Krippenspiele“ für YouTube eingespielt und sobald das Singen wieder möglich war, erfüllten die Kleinen wieder ihre Dienste bei der Erstkommunion und beim Krippenspiel. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen standen ihnen zur Seite und sangen u. a. auch wieder den Ökumenischen Jugendkreuzweg. Viele von ihnen singen außerdem bei kleineren Besetzungen in einer Schola (z. B. Visitationsgottesdienst in Salvator).

Und so laufen nun auch seit einigen Monaten die Proben und vielen Vorarbeiten – Szenenbild, Kulissen, Kostüme, Requisitenbeschaffung und vieles mehr – für ein neues Musical auf Hochtouren. Natürlich werden auch die Solisten wieder aus den Reihen der Sternschnuppen selbst kommen. Indem die jungen Mitwirkenden ganz in die Rollen der Figuren schlüpfen – mit ihren Ängsten und Freuden, ihrem Mut, ihren Sorgen, Zweifeln, Verzagtheit, aber auch Hoffnung und ihrem Glauben – verbreiten sie Freude und werden zu musikalischen Verkündern der biblischen Texte.

Freuen wir uns – Jung und Alt – auf „Daniel in der Löwengrube“ (Gerd-Peter Münden/Brigitte Antes)!          

Bis zum nächsten „Hineingeschaut“,

Ihre/Eure Regina Mahlke, Chronistin

 

P. S. Die Krippenspiele sind auf dem YouTube-Kanal von Salvator, der Visitationsgottesdienst auf dem der Pfarrei zu finden!